Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 8. August 2011

Ungelöste Fragen im Süden Österreichs


Vor dem Duell der österreichischen Nationalmannschaft gegen die Slowakei am Mittwoch in Klagenfurt gibt es kaum positive Schlagzeilen zu berichten:

Stadionposse Wörthersee Stadion vormals Hypo Group Arena

Das Klagenfurter Stadion hat schon viel erlebt. Schon vor dem Bau des Stadions gab es erste Korruptionsvorwürfe bezüglich des Zuschlages des öffentlichen Bauvorhabens, die aber allmählich wieder verstummten. Nach der Fertigstellung wurden die Namensrechte bis 2017 an die Hypo Alpe Adria verkauft, das Stadion sollte dann kurzzeitig den klangvollen Namen Hypo Group Arena tragen, ehe aufgrund finanzieller Turbulenzen und Ungereimtheiten des Hypo Konzerns das Stadion wieder in Wörthersee Stadion rückbenannt wurde. Da zu diesem Zeitpunkt ein Profiverein fehlte, der dieses Stadion füllen hätte können, wurde kurzerhand um teures Geld die Bundesligalizenz des FC Superfund Pasching erworben und feierlich der SK Austria Kärnten aus der Taufe gehoben. Leider stellte sich dieser Retortenklub sehr bald als nicht überlebens-/finanzierungsfähig heraus und musste nach nur 3 Jahren seines Bestehens Insolvenz anmelden. 

Doch auch danach kam das Stadion nicht zu Ruhe, denn was jetzt kam grenzt an einen Schildbürgerstreich. Die anfänglichen Rückbaupläne wurden nach langem hin und her über den Haufen geworfen, es wurde beschlossen, das Stadion in seiner derzeitigen Form und Kapazität zu erhalten. Was sich wie eine einfache Lösung anhörte, entpuppte sich sehr bald als Ausgangspunkt einer Reihe von neuen Problemen: Der Bau wurde ja nur temporär genehmigt, das Stadion in seiner aktuellen Form gleicht daher einem „Schwarzbau“. Doch damit noch nicht genug, die Statik des Oberrangs – der nach der EM  gleich wieder abgetragen hätte werden sollen, war nicht auf die Belastungen einer langjährigen Benützung ausgelegt. Zur Rettung wären einige Adaptionen nötig, die eine weitere Unsumme von über €  15 Millionen verschlingen würden. Bis geklärt ist, wer diese Kosten tragen soll, bleibt der Oberrang  (zu Letzt löste sich sogar ein 30 cm großer Betonbrocken und stürzte in die Tiefe) bis auf weiteres geschlossen. Den paar hundert Zusehern die sich bei den Heimspiele des Sv Austria Klagenfurt im Oval verlieren, wird das aber ebenso egal sein, wie den Fans der österreichischen Nationalmannschaft, die bei Spitzenspielen wie gegen die Slowakei wohl kaum ein 10.000 Stadion füllen könnten.

Constantini weht rauer Wind entgegen

Apropos Nationalmannschaft: Auch dort ist die Stimmung alles andere als Eitel Wonne, doch was war passiert? ÖFB Präsident und einstiger Constantini Promoter Leo Windtner hat seine Meinung zum Teamchef plötzlich revidiert und scharfe Geschütze gegen den Nationaltrainer aufgefahren. Er hat öffentlich die „Fortbildungswilligkeit“ von Constantini kritisiert  und behauptet, dass man nie international weiterkommen werde, wenn man stets  im eigenen Saft schmort. Der Teamchef hat sich prompt gegen die Vorwürfe gewehrt und die Art und Weise als stillos bezeichnet. Wie auch immer, solche Diskussionen sollten auf keinen Fall in der Öffentlichkeit  ausgetragen werden. In diesem Zusammenhang hat sich TV Experte Frankie Schinkels schon die Frage aufgeworfen, über was die beiden bei ihrem Langstreckenflug den sie erst kürzlich zusammen unternommen haben, gesprochen haben? Über das Essen im Flugzeug?

Scheinbar ist es ihnen dort nicht gelungen über ihre Differenzen zu sprechen und die Gesprächskultur der beiden für immer zerstört. Die Zeichen verdichten sich bei Constantini sowieso auf einen Abschied. Die Negativergebnisse überwiegen auf jeden Fall die minimalen Erfolge. Zudem hat sich Constantini immer wieder Blöße gegeben, persönliche Eitelkeiten - wie die notorische Nichtberücksichtigung von Ivanschitz & Co - über den Erfolg der Nationalmannschaft gestellt. Die Magie des Retters in der Not ist jedenfalls ebenso verflogen, wie die Hoffnung auf Besserung. Außerdem wurde Constantini ja eigentlich als Feuerwehrmann verpflichtet, doch was wir jetzt aber brauchen ist sicher kein Brandlöscher, sondern einen Architekten der an einer erfolgreichen Mannschaft für die Zukunft bastelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen